Zeiten des Umbruchs

JOBVERLUST ALS TOPMANAGER:IN

Egal ob gewollt oder ungewollt, wenn TopmanagerInnen ihren Job verlassen, sehen sie sich häufig vor einem riesigen Berg von Herausforderungen: Zum einen war vorher der ganze Tag durchgetaktet und viele wissen nicht, was sie mit der vielen Zeit anfangen sollen, die plötzlich da ist. Zum anderen haben viele Angst vor dieser arbeitslosen Zeit, weil sie einen Nährboden für unangenehme Fragen bietet.

Sollten Sie sich in einer ähnlichen Situation befinden, können Sie systematisch vorgehen, um nicht in ein tiefes Loch zu fallen, sondern als stärkerer Mensch aus dieser Situation hervorzugehen, als der Sie hineingekommen sind.

„Sehen und behandeln Sie die Zeit zwischen zwei Positionen wie einen Neuanfang.“

Cool-Down

Es verändert sich vieles nach einem Jobverlust. Häufig wird hier von einem “schwarzen Loch” gesprochen. Nun heißt es nicht von 0 auf 100 in kürzester Zeit, sondern genau umgekehrt. Vor allem, wenn der Jobverlust nicht vorhersehbar war, müssen Sie sich erstmal bewusst werden, was genau passiert ist. Nehmen Sie sich ruhig etwas Zeit, um das Geschehene zu verarbeiten. Doch setzen Sie am besten einen konkreten Zeitpunkt fest, wann Sie wieder durchstarten und Ihre nähere Zukunftsplanung in Angriff nehmen wollen. Kommunizieren Sie diesen Zeitpunkt auch mit Familie oder Freunden, so wird er verbindlicher.

Nutzen Sie die Zeit

Verlieren – Das ist für viele TopmanagerInnen ein Fremdwort. Kommt es bei einem Jobverlust zu Frust oder Versagensgefühlen, ist das eine herausfordende Situation. Nun ist das Verlangen nach Privatsphäre groß. Nun wäre die Zeit, Dinge tun, die man schon immer machen wollte. Wäre da nicht ein Problem: Es fehlt jetzt zwar nicht die Zeit dafür, aber die Lust. Dabei könnte die Energie jetzt  für Familie, Freunde, Hobbys und Unternehmungen verwendet werden.

Rappeln Sie sich auf und igeln Sie sich nicht ein!

Bleiben Sie auf Empfang, um keine neuen Chancen und Möglichkeiten zu verpassen.

Interim-Mandate – die temporäre Lösung

Es warten viele offene Türen, Sie müssen nur hindurchgehen. Sie könnten zum Beispiel die Zeit zwischen zwei Positionen nutzen, indem Sie auf Interim-Mandate zurückgreifen. Temporär werden hier hohe Leistungen erwartet, die Sie vor einem Absturz bewahren können. Allerdings sind die Anforderungen sehr hoch und setzen eine stabile Konstitution voraus.

Seien Sie nicht zu stolz, um aktiv zu netzwerken 

Job weg, Kontakte weg? Das muss nicht sein.

Geben Sie sich nicht dem Gefühl hin, dass sie die Rolle eines Bittstellers einnehmen, wenn Sie nun alte Kontakte reaktivieren und neue knüpfen. Ein gutes Networking kann in dieser Situation ein wichtiger Baustein für Ihre zukünftige Karriere sein. Planen Sie außerdem auch Zeit für Veranstaltungen, Tagungen, Workshops und ähnliches ein. Dort finden Sie nicht nur neue Kontakte, sondern auch neue Sichtweisen und Ideen.

Lassen Sie nicht zu, dass Job und Persönlichkeit verschmelzen

Sie haben jahrelang Ihren Job gemacht und sind an Herausforderungen gewachsen. Knifflige Situationen, schwere Entscheidungen und harte Arbeit haben Ihre Persönlichkeit geformt. Sie verfügen über außergewöhnliche Eigenschaften. Doch alles ist an den Job geknüpft. Oder?

Sie sind nicht Ihr Job. Jedenfalls nicht nur. Besinnen Sie sich auf Ihre Stärken, Fähigkeiten und Eigenschaften, die Sie außerhalb des Jobs ausmachen. Denn wenn Sie sich nicht ausschließlich über den Beruf definieren, können Sie Verluste um einiges besser verkraften.

Was Sie nicht in ein Loch wirft, macht Sie stärker!

Sie mögen vielleicht in einer Situation stecken, die einer Krise gleichkommt. Jedoch ist sie auch eine Chance zur Neuorientierung, Korrektur, Reflexion und Entwicklung. Haben Sie diese Zeit erfolgreich gemeistert, können Sie Ihre Prioritäten, Bedürfnisse und Ziele sehr viel besser einschätzen. Auf einen Absturz kann man sich nicht vorbereiten. Doch wenn Sie es schaffen, die Krise als Neuanfang zu betrachten, gehen Sie als stärkerer und meist auch zufriedenerer Mensch daraus hervor.